Kabale und Liebe

Leonie

Von einer (weiteren) Liebe, die durch die Intrigen der Anderen zerstört wurde.

 

Schillers Kabale und Liebe ist ein Klassiker der deutschen Literatur aus der Epoche der Aufklärung. Alle paar Jahre ist es Teil der Pflichtlektüre in der Oberstufe. Es mag einem altbacken vorkommen, dass auch heute noch ein Werk von 1784 verpflichtend von Schüler*innen von ungefähr 16 Jahren gelesen werden muss.

Aber Kabale und Liebe hat inhaltlich wenig an Aktualität verloren. Kabale ist der heute veraltete Begriff für Intrige. Der Liebe zwischen zwei Menschen tut es selten gut, wenn sich andere Menschen von außen einmischen, auch mehr als 200 Jahre später nicht.

 

Ein weiteres Thema des Stückes ist Macht. Schillers Kritik an der unbeschränkten Macht einiger weniger gilt bis heute, wenn auch in etwas anderem Rahmen. Wer Macht hat möchte diese erhalten und ist selten gewillt sich mit weniger zufrieden zu geben. Egal was der Preis für Aufstieg und Machterhalt sind.

 

Das Bielefelder Ensemble bringt unter der Leitung des Schauspieldirektors Dariusch Yazdkhasti eine hochenergetische Inszenierung auf die Bühne. Die Schauspieler*innen füllen ihre Rollen mit vollem Körpereinsatz aus. Insbesondere die Bösewichte Vizepräsident von Walter, Staatssekretär Wurm und Hofmarschall von Kalb gespielt von Oliver Baierl, Simon Heile und Faris Yüzbaşıoğlu kamen beim Publikum sehr gut an. Die meiste Zeit wurde Schillers Originalsprache genutzt, gebrochen nur von den Auftritten des Hofmarschalls von Kalb. Durch das Einspielen von modernen Musikstücken wurden die verschiedenen Szenen verbunden und außerdem ein Bezug zur Moderne hergestellt.

 

Eine absolut empfehlenswerte Inszenierung, die noch fünf Mal im Stadttheater zu sehen ist.

Weitere Infos und Termine: www.theater-bielefel/veranstaltung/kabale-und-liebe.html

 

Text: Leonie

Fotos: Joseph Reuben (Theater Bielefeld)